Methan-Emissionsmessungen
Die EU-Methanemissionsverordnung (Verordnung (EU) 2024/1787) zielt darauf ab, Methanemissionen in der Öl- und Gasindustrie zu reduzieren, und führt spezifische Maßnahmen zur Leckerkennung und -reparatur (LDAR, Leak Detection And Repair) ein.
Einige der wichtigsten Begriffe und Bestimmungen der Verordnung sind:
- Berichterstattungspflicht: Gas-Netzbetreiber müssen regelmäßig über die Quantifizierung und Messung von Methanemissionen an der Quelle berichten, einschließlich inaktiver Anlagen.
- Methanleckerkennung und -reparatur: Gas-Netzbetreiber sind verpflichtet, ihre Anlagen regelmäßig zu überprüfen und Methanlecks innerhalb bestimmter Fristen zu beheben.
- Verbot von Entlüftung und Abfackeln: Die routinemäßige Entlüftung und das Abfackeln von Methan sind verboten. Eingesetzte Fackeln müssen einen Wirkungsgrad von >99 % haben.
- Methan-Transparenzdatenbank: Diese Datenbank soll Informationen zu Methanemissionen aus Importen und EU-Betreibern öffentlich zugänglich machen.
- Methanleistungsprofile: Die EU-Kommission erstellt Methanleistungsprofile für Länder und Unternehmen, um die Methanintensität der Energieimporte zu bewerten und sicherzustellen, dass auch Importeure dieselben strengen Regeln einhalten.
- Globale Überwachung und Warnmechanismus: Ein auf Satellitendaten basierendes Instrument soll die Überwachung globaler Methanemissionen verbessern und bei besonders hohen Emissionen einen schnellen Warnmechanismus bereitstellen.
Reparaturzeiträume und Nachprüfungen
- Lecks, die erkannt werden, müssen in der Regel innerhalb von 5 Tagen initial angegangen und innerhalb von 30 Tagen vollständig repariert werden. Bei extremen Bedingungen sind Verzögerungen möglich, etwa bis zur nächsten Systemabschaltung oder bis zu einem Jahr.
- Eine Nachkontrolle erfolgt spätestens 45 Tage nach der Reparatur bei größeren Lecks und nach 3 Monaten bei kleineren Lecks.
Zyklen Verteil- und Fernleitungsnetz
Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung im August 2024 können alle Rohrnetzkontrollen des Netzes bzw. Dichtigkeitkontrollen der Anlage, die nicht länger als 24 Monate zurückliegen, also seit August 2022 als Prüfungen nach Typ 2 betrachtete werden.
Die ersten Emissionsmessungen nach Typ 2 müssen bis zum August 2025, also 12 Monate nach Inkrafttreten durchgeführt werden, danach alle 6 bis 36 Monate.
Material | Zeitraum Typ 1 Monate |
Zeitraum Typ 2 Monate |
---|---|---|
Grauguss | 3 | 6 |
Stahl | 9 | 12 |
PE | 15 | 18 |
Stahl (kat.gesch) | 15 | 30 |
Bericht zur Methanemission: 12 Monate nach Inkrafttreten und danach bis zum 31. Mai
Mit der VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über die Verringerung der Methanemissionen im Energiesektor und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/942 (EU-VO Methan-Emissionen) wird die messtechnische Erfassung von Methanemissionen im technischen Betrieb der Gastransport- und Gasverteilnetze notwendig.
LDEM 2000
Mit unserem Messsystem LDEM 2000 zusammen mit der Software Scout bieten wir Typ 2 Untersuchungen an. Wir erstellen einen Bericht auf Standortebene (Site Level)
Für die Messungen auf Quelle Ebene (Source-Level) nutzen wir unser MVS 304-EM zusammen mit der Auswertesoftware zur Berichterstellung.
Begriffe
Messfahrt:
Eine Messfahrt ist eine einmalige Fahrt im räumlichen Bezug zu einem Überprüfungsobjekt.
Gebietsbefahrung:
Eine Gebietsbefahrung kann aus je einer einzelnen oder mehrerer Messfahrten bestehen.
Tatsächlicher Überprüfungsbereich:
Der tatsächliche Überprüfungsbereich ist eine Fläche, die als Ergebnis der Gebietsbefahrung berechnet und ausgewiesen wird.
Leckstellenverdachtsfläche:
Eine Leckstellenverdachtsfläche ist eine Fläche, der nach der Gebietsbefahrung eine erhöhte Methankonzentration zugeordnet werden kann. Diese Fläche wird als Ergebnis ausgewiesen und liegt innerhalb des Überprüfungsbereichs.
Quellenebene (Source Level):
Die Überwachung auf der Quellenebene konzentriert sich auf die direkte Messung von Methanemissionen an spezifischen Emissionsquellen, wie z.B. Ventilen, Flanschen, Kompressoren oder erdverlegten Leitungen . Dies bedeutet, dass die Überprüfung so nah wie möglich an den tatsächlichen Emissionspunkten erfolgt
Standortebene (Site Level):
Die Standortebene bezieht sich auf die Erfassung von Methanemissionen auf einer umfassenderen Ebene, bei der Emissionen von ganzen Anlagen oder Standorten erfasst werden. Typ-2-Untersuchungen zielen oft auf diese Ebene ab, da sie eine gröbere, weniger häufige Überwachung ermöglichen, um die Gesamtemissionen eines Standorts zu quantifizieren.
Anforderungen an das Messsystem
- Mindestnachweisgrenze: ≤ 20 ppb Methan in Bezug auf die Luftgrundkonzentration
- Messen von Wind
- Ausweisung des tatsächlichen Überprüfungsbereichs und Leckstellenverdachtsflächen
- Mengenmäßige Ermittlung von Methanemission
Einsatzbedingungen
- Windgeschwindigkeit max. 11 m/s
- Bei mäßigem, kurzfristigem Regen darf die Technik eingesetzt werden (bis 4 mm/h)
- Messfahrten müssen durch unterwiesene Personen durchgeführt werden.
Anzeigetest
- Mit 10 ppm CH4 sichere Detektion bei direkter Gasaufgabe für 0,2 s
- Täglich vor und nach dem Einsatz